einlaufen ließ. „Morgen,“, sagte sich Karlchen, als er die Decken und die Stühle wegräumte, „morgen wird alles anders!“. Karlchen fühlte sich mutig und klug und erleichtert, weil er einen Plan hatte. Und darum wurde der Nachmittag auch schön, richtig schön. Das neue Planschbecken war groß. Sehr groß. Karlchen konnte sogar ein paar Züge darin schwimmen. Selbst die Eltern passten problemlos hinein. Später legten sie sich zu dritt auf den Rasen, schauten in den blauen Himmel, genossen die warmen Sonnenstrahlen, schleckten Eis und die Mutter erzählte Karlchen Geschichten von Karlchen. Die liebte er ganz besonders. Zum Abendessen gab es gegrillte Würstchen, Möhrensalat und Schlangenbrot. Auch das liebte Karlchen besonders. Und so ging er zufrieden ins Bett am Abend, in das selbe Bett, in dem er am Morgen noch so wütend aufgewacht war. „Ach du mein Karlchen!“, sagte die Mutter versonnen und lächelte, als sie kam, um Karlchen noch einen aller-, aller-, allerletzten Gutenachtkuss zu geben Am nächsten Morgen fühlte sich Karlchen nicht mehr ganz so wohl. Heute sollte ja der Tag sein, an dem sich alles ändern würde. Aber wenn nicht? Er wollte gar nicht daran denken und sprang aus dem Bett. In der Küche stand dampfender Kakao und auch das Marmeladenbrot war schon bereit. Eine kleine Unachtsamkeit - und schwapp - verteilte sich eine beachtliche Menge Kakao auf dem lindgrünen Sweatshirt. Karlchen erschrak heftig. Das hatte er wirklich nicht gewollt. Ihm tat das sogar irgendwie leid. Die Mutter war ebenfalls erschrocken. Wenn Karlchen sich nur nicht verbrüht hatte! Aber nein, es war gut gegangen. Es war eben, mal von der Farbe abgesehen ein wirkliches gutes, dickes Sweatshirt. „Bin gespannt, was morgen beim Frühstück passiert!“. Der Vater wischte den Fußboden und lachte dabei. Irgendwie hatte Karlchen trotzdem ein schlechtes Gewissen. Aber nicht lange, denn in Gedanken war er schon bei seiner Begegnung mit Lars. Er verließ das Haus mit gemischten Gefühlen, schlenderte die Straße hinunter und kam zur ersten Hausecke. Und ... Da war nichts! Kein Lars weit und breit zu sehen. Karlchen konnte das fast nicht glauben. Er lief den Gehweg entlang bis zur nächsten Hausecke, aber auch da lauerte heute kein Lars. Das war nun wirklich gemein. Wie sollte Karlchen denn so seinen Plan umsetzen? Weder an der dritten Hausecke noch beim Schultor tauchte das vertraute Grinsen auf und Karlchen fühlte sich so richtig betrogen. Unmöglich konnte Lars etwas von dem Plan erfahren haben. Für einen Moment lang stand Karlchen wie angewurzelt auf dem Schulhof. Was, wenn Lars in Köpfe gucken konnte? Das würde auch erklären, warum er immer so genau wusste, womit er Karlchen am meisten ärgern konnte! Karlchen wurde ganz schwindelig bei diesem furchtbaren Gedanken. Doch da läutete der Gong zum Unterrichtsbeginn und er musste sich beeilen, um noch pünktlich das Klassenzimmer zu erreichen. Der Lehrer allerdings verspätete |