über den seltsamen Geruch in Karlchens Kleiderschrank wunderte und nachforschte, flog sein Projekt auf und es gab ziemlichen Ärger. Zum einem wegen der armen Kaulquappen, denen das gar nicht bekommen war, die sollte man nämlich da lassen, wo sie sind, zum anderen, weil herauskam, wo Karlchen die Tierchen aufgetrieben hatte. Das gab eine Standpauke! Und sehr ausführlich beschrieben die Eltern all die Gefahren, die im Steinbruch hinter jedem Stein lauerten. Aber wo sonst konnte man so gruselig schön Gespenster hören, die es gar nicht gibt? Karlchen war insgesamt fünf Mal dort gewesen, aber nun nahm er sich vor, nie, nie wieder ...

Eine ganze Nacht hatte Lars dort alleine verbracht. Das musste schaurig gewesen sein. Schon jetzt sah Karlchen das „Siehst-du-wir-haben-es-dir-ja-immer-gesagt-Gesicht“ seiner Eltern vor sich, wenn er Zuhause erzählen würde, was passiert war. Und das hatte er gar nicht gern.

Ruhige, larsfreie Tage folgten. Am Frühstückstisch passierte rein gar nichts, außer dass der Vater Eigelb auf die neue Krawatte kleckerte. Karlchen freute sich auf den Schulweg. Jetzt konnte er in Ruhe die mächtigen Alleebäume betrachten. Mit größter Selbstverständlichkeit passierte er die Hausecken. An seinen Plan dachte er gar nicht mehr. Am Wochenende fuhren sie zu einem großen Badesee und auch zur Oma, die extra für Karlchen ihren „Zauberschokoladenkuchen“ gebacken hatte. Der schmeckte ganz einfach so gut, dass Zauberei im Spiel sein musste.

Am Montagmorgen regnete es. Karlchen war das egal. Er mochte den Sommerregen, zog Gummistiefel an und freute sich darauf, auf dem Weg zur Schule von Pfütze zu Pfütze zu hüpfen. Er schnappte seine Regenjacke und wollte gerade losziehen, da rief ihn der Vater zurück. „Karlchen, es schüttet! Deine Regenjacke ist nicht mehr ganz wasserdicht. Wir müssen sie neu imprägnieren. Nimm also einen Regenschirm mit!“. Karlchen mochte Regenschirme nicht besonders. Sie kamen ihm immer irgendwie in den Weg. Und jetzt gab der Vater ihm auch noch den scheusslichen mit den doofen Rüschen. Er wusste schon warum. Vaters Regenschirm war kaputt gegangen, als Karlchen damit Hockey gespielt hatte. Und mit Mutters Regenschirm war das auch so eine Sache gewesen. Karlchen wollte Mary Poppins spielen und sprang mit dem aufgespannten Schirm die große Treppe vor dem Haus hinunter, dabei fiel er und landete auf dem Schirm. Karlchens eigener Schirm war eines Tages ganz plötzlich verschwunden. Und deshalb musste er nun nehmen, was übrig war. Regenschirme an und für sich waren schon ein Übel, aber dieser war noch dazu furchtbar hässlich. Doch Karlchen kannte den Vater und wusste, dass Protest zwecklos war. So nahm er widerwillig den Schirm und marschierte los.

Als er um die erste Hausecke bog, blieb er wie vom Donner gerührt stehen. Da