zu verleihen, streckte er Lars weltmännisch seine Hand entgegen. Lars nahm die Hand und lächelte scheu. Karlchen hatte Lars noch nie lächeln sehen. Er fand, dass das richtig nett aussah. Es erinnerte kein bisschen an das gemeine Grinsen. Und irgendwie mussten beide nun lachen. Das würde sicher lustig werden, immer zu zweit zur Schule zu gehen. Zunächst gingen sie ein Weilchen schweigsam nebeneinander her. Doch als sie am Schultor ankamen, war Karlchen ganz stolz darauf, das einzige Kind aus seiner Klasse zu sein, das nun haargenau wusste, wie es Lars im Steinbruch ergangen war. Und Lars fand es ganz großartig, dass Karlchen ihm verraten hatte, wo man am besten Eidechsen beobachten konnte. Am nächsten Morgen war Karlchen ganz hektisch. Er hatte es furchtbar eilig, aus dem Haus zu kommen. Die Mutter verschluckte sich ganz fürchterlich, als Karlchen ihr von der Haustüre aus zurief: “Ich muss mich beeilen, Lars wartet auf mich!“. Die Eltern schauten einander ungläubig an. Bevor sie etwas fragen konnten, war Karlchen auch schon verschwunden.
Entdeckung im Wald
„Weißt du, dass mit dem Sweatshirt“, fing Lars eines Morgens an, „das war nur ...“. „Ich weiß,“, lachte Karlchen. „ein Todsterbenskranklindgrün!“. „Nein, nein,“, meinte Lars, „das war eigentlich nur.... So ein Sweatshirt habe ich mir immer gewünscht, aber nicht bekommen.“, erzählte Lars. „Aber die Farbe!“, stöhnte Karlchen. „Die finde ich wirklich total gut.“, sagte Lars. „Weiß du, in Schwarz oder Blau haben das mindestens zehn Jungen an unserer Schule. Aber deins ist richtig gut!“ Und nun fand auch Karlchen die Farbe gar nicht mehr sooo schlimm. Einmal hielten sie auf dem Heimweg am Laden an der Ecke. „Komm, wir kaufen uns Gummibärchen.“, schlug Lars vor. Das taten sie auch. Lars mochte besonders die roten und grünen und so war die Tüte im Nu leer. Jetzt wusste Karlchen, wofür er die Gummibärchen in der Keksdose gesammelt hatte: Die würde er Lars zum Geburtstag schenken. Bald schon trafen sich die Jungen nicht nur auf dem Schulweg. Sie gingen zusammen zum Fußballplatz, zum Spielplatz, zum Waldrand. Auch wenn es sie reizte und zu zweit sicher viel weniger gefährlich war, so mieden sie doch den Steinbruch. Eines Tages waren sie ein wenig tiefer in den Wald hineingeraten. Da entdeckten sie an der Böschung eines befestigten Bachbettes einen Eingang zu - |