Und das machte Karlchen auch. Sie waren ein wenig erleichtert, als sie aus dem feuchten, muffigen Gewölbe heraustraten. Aber sie waren auch enttäuscht. Zwar war es in dem Gang ein bisschen gruselig spannend gewesen, aber etwas wirklich Aufregendes hatten sie nicht entdeckt. „Wir brauchen ein Seil, das wir oben festbinden können. Daran müssen wir uns dann hochziehen, wenn noch mehr Sprossen brechen.“, stellte Lars fest. Für den heutigen Tag war die Exkursion beendet und die beiden mutigen Forscher aßen erst einmal genüsslich die Äpfel am sonnigen Waldrand.

Sie mussten sich gedulden. An den folgenden Tagen regnete es, ja fast die ganze Woche lang und am Wochenende hatten die Eltern von Lars einen zweitägigen Ausflug zu Freunden geplant.

Karlchen fand das doof. Wochenende - larsfreie Zeit! Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass er das mal toll gefunden hatte. Das Wochenende wurde trotzdem schön, denn sie fuhren in den Zoo. Karlchen durfte Vaters Fotoapparat mitnehmen und machte unzählige Aufnahmen von seinem Lieblingstier: Einem kugelrunden Nilpferdbaby, das sich noch sehr unbeholfen bewegte. Bei jedem Zoobesuch erklärte Karlchen ein anderes Tier zu seinem Lieblingstier und fotografierte dann wie wild. So war schon ein ganz dickes Album entstanden, auf dessen Einband er mit riesigen Buchstaben geschrieben hatte: “KARLCHENS LIEBLINGSTIERE“.

Als Karlchen und Lars sich diesmal auf den Weg zum Wald machten, waren sie gut ausgerüstet. Sie hatten Taschenlampen, Ersatzbatterien, zwei dicke, rote Äpfel, ein langes Seil und Schokokekse dabei. Nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Woche roch es nun noch modriger in ihrem ’Irgendwas’. Doch dadurch ließen sie sich nicht aufhalten. Als sie zur rostigen Leiter kamen, kletterte zuerst Lars, dann Karlchen hinunter. Diesmal brach keine Sprosse. Vor ihnen lag nun ein langer Gang, dem sie vorsichtig folgten. Nach cirka zehn Metern teilte sich der Gang und die Jungen entschieden sich für die linke Abzweigung. „Wir müssen uns das gut merken.“, meinte Lars. „Wenn wir jetzt links gehen, dann müssen wir auf dem Rückweg nach rechts, damit wir wieder zur Leiter kommen.“.

Wieder gingen sie ungefähr zehn Meter weit, und stießen dann auf die nächste Verzweigung. Auch dieses Mal hielten sie sich links. Schon kurz darauf teilte sich der Gang erneut, aber nunmehr in drei neue Wege. Die Jungen zögerten. Wenn es nun tatsächlich ein unterirdisches Labyrinth wäre und sie sich darin verirrten? Niemand würde sie hören können, niemand würde auf die Idee kommen, sie an diesem schaurigen, verborgenen Ort zu suchen. Sie würden in diesen muffigen Gängen verhungern und verdursten, trotz der Äpfel und Kekse. Nein, sie mussten umkehren, noch war das kein Problem. Sie mussten sich