einfach rechts halten. So beschlossen sie zum Ausgang zurückzugehen. Als sie zur Leiter kamen waren sie froh über das Seil, denn die unterste Sprosse war recht hoch angebracht. Mit Hilfe des Seils aber konnten sie sich hochziehen und waren bald wieder draußen an der frischen Luft. Sie waren ein wenig ratlos. So gerne wollten sie herausfinden, was sich hinter diesen verzweigten Gängen verbarg. „Wir müssen irgendetwas haben, womit wir den Weg zum Eingang ganz sicher wieder finden.“, sagte Karlchen. Das fand Lars auch. Der Schreck vom Steinbruch saß noch tief genug. Dass sie ihre Höhlen- oder ’Was-auch-immer-Forschung’ weiterführen wollten, war für beide klar. Aber dazu brauchten sie erst einmal einen guten Plan. So kam es, dass Karlchen am folgenden Tag mit einer Wolldecke und zwei Schokoladenriegeln loszog. „Ich mache mit Lars ein Picknick“ verkündete er. Das war nur ein wenig geflunkert. Die Wolldecke brauchte er, um am Waldrand unter den Zweigen eines Busches eine ‚Denkhöhle’ zu errichten, damit er eine gute Idee für den nächsten Besuch des seltsamen unterirdischen Reiches bekäme. Und zum Denken gehörte natürlich auch Proviant. Karlchen wollte nicht, dass das Geheimnis gelüftet wurde. Und da ja nirgends steht, dass ein Picknick auf einer Decke stattfinden muss, und nicht darunter, war es eben nur ein bisschen geflunkert. Als sie die Decke wieder zusammenfalteten, hatten sie tatsächlich nicht nur schokoladenverschmierte Münder, sondern auch zwei gute Ideen. Lars hatte vorgeschlagen, Straßenmalkreiden zu besorgen. Damit könnte man an jeder Weggabelung Zeichen hinterlassen. So würden sie sicher zurückfinden. Karlchen wollte in Frau Münsters Laden zwei Garnrollen kaufen. Wenn man den Faden an der Leiter festbinden würde und dann die Rolle abspulen ließe, so bräuchte man auf dem Rückweg nur dem Faden zu folgen. Sie kamen überein, beides zu tun. Sollte die Kreide auf den feuchten Wänden schlecht haften, hätten sie noch das Garn. Sollte das Garn reißen, hätten sie ja die Kreide. Und da Karlchen gerade eben bei seinem Plan, wie er Lars das Grinsen austreiben konnte, so gute Erfahrungen gemacht hatte, vertraute er ganz fest auf Ideen, die unter einer Decke mit Proviant geboren werden und hatte nun gar keine Angst mehr davor, in einem unterirdischen Labyrinth zu verhungern oder zu verdursten. Ihre Geduld wurde noch mal auf die Probe gestellt: Herr Wollner hatte ihnen so viele Hausaufgaben aufgegeben, dass sie am Nachmittag nicht zum Wald gehen konnten. Am Tag darauf musste Lars zum Arzt. Der wollte den Fuß, den Lars sich im Steinbruch verletzt hatte noch einmal ansehen. Lars fand das überflüssig. Ihm tat schon lange nichts mehr weh, aber seine Mutter bestand darauf. Und da es Lars wirklich leid tat, dass er seinen Eltern mit seinem Verschwinden Angst und Sorgen bereitet hatte, ging er auch ohne Murren mit. Dann aber endlich konnten sie wieder losziehen. Schnell waren sie an der |