wenn Karlchen diese Unterwasserwesen ansprechen wollte, versagte seine Stimme und dann sah er jeweils wieder undeutlich Vater und Mutter. Es waren bange Tage für Karlchens Eltern, die kaum einmal von seinem Bett wichen. Nur mit starken Medikamenten gelang es den Ärzten, das Fieber ein wenig zu senken. Karlchen schlief viel. Seine Träume wurden blasser und zuletzt blieben sie aus. Am Morgen des vierten Tages erwachte Karlchen und das Fieber war verschwunden. Er fühlte sich schlapp, hatte Durst und konnte wieder sprechen. Er schilderte den Eltern den Traum, beschrieb auch, wie echt ihm alles vorgekommen war. Die Eltern standen stumm neben dem Bett. Man sah ihnen die Strapazen der vergangenen Tage an. Müde waren sie und sahen blass aus. Dennoch hörten sie ihm sehr aufmerksam zu. Karlchen bemerkte, wie sie während er erzählte, Blicke tauschten, die er nicht zu deuten vermochte.

Karlchens Krankheit stellte sich als Dreitagesfieber heraus. Eine Krankheit, die bei Kindern aus heiterem Himmel auftritt und eben so rasch, nach drei Tagen, wieder verschwindet. Einen Tag lang blieb Karlchen noch im Krankenhaus, dann durfte er nach Hause. Er war noch ein bisschen schwach, aber es ging ihm ganz gut und die Oma brachte ihm Zauberschokoladenkuchen, Orangen, Kiwis, Vitaminsaft und ein lustiges Buch. Sie blieb zwei Tage, half der Mutter und kochte Karlchen lauter gesunde Sachen, von denen man angeblich ganz schnell wieder sehr kräftig wurde. Am Nachmittag saß sie bei Karlchen und las aus dem Buch vor. Um Zwerge ging es da und um Riesen. Um Feen und Elfen auch. Karlchen war zwar schon viel zu groß, um an Zwerge, Riesen, Feen, Elfen oder sonstige Wesen zu glauben, aber er liebte die Geschichten und mochte es ganz besonders, wenn die Oma sie vorlas. Die Eltern zogen sich in das Wohnzimmer zurück. Sie schienen die ganze Zeit irgendetwas zu bereden. Karlchen war froh, die Oma ganz für sich zu haben, so ganz nah bei ihm, auf der Bettkante sitzend.

Als die Oma am Samstagmorgen ihre Sachen zusammenpackte, war Karlchen ein bisschen traurig. Aber nur ein bisschen, denn am Nachmittag wollte Lars dem nun gar nicht mehr kranken Karlchen einen Krankenbesuch abstatten. Und darauf freute sich Karlchen sehr.

Es ging ihm wieder richtig gut und so wurde aus dem Krankenbesuch eine Genesungsfeier mit Popcorn und Früchte-Bowle. Sie spielten zusammen mit Karlchens Eltern Mensch-ärgere-dich-nicht. Karlchen ärgerte sich zwischendurch aber doch. Viel zu schnell verging die Zeit und Lars musste sich schon bald wieder verabschieden.

Am Montag musste Karlchen dann so Einiges nachholen, was er in der Schule verpasst hatte. Am Dienstag konnten Karlchen und Lars aber endlich wieder am Nachmittag herumstromern. Sie wagten sich nach langer Zeit mal wieder an den Waldrand und setzten sich dort in eine Wiese.