Karlchen hatte süße, saftige Nektarinen mitgebracht. Die aßen sie nun und der Saft tropfte ihnen vom Kinn herab ins Gras. Das Kinn wischten sie einfach mit den Handrücken ab, und die Hände rieben sie an den Grashalmen trocken. Karlchen hatte nun endlich Gelegenheit, Lars von seinem Traum zu erzählen. Karlchen hatte sich dazu ins halbhohe Gras gelegt, schaute in den Himmel und sah beim Erzählen einer Wolke zu, die vom leichten Wind getrieben auf Wanderschaft ging und ständig ein wenig ihre Form veränderte. So fiel ihm nicht auf, wie Lars sich bei der Schilderung der Träume entsetzt auf die Lippen biss, die Haare raufte und ganz nervös an seinen Ohrläppchen zupfte. Als Karlchen mit seinen Ausführungen am Ende angelangt war, hatte sich die Wolke aufgelöst und er richtete sich wieder auf. Da hockte Lars, ganz zusammengekauert, wagte es kaum, Karlchen anzusehen und war einfach ein einziges Häuflein Elend. Das konnte Karlchen nun ganz und gar nicht verstehen. „Was hab’ ich nur getan!“, schluchzte Lars. „Ich hab’ dich irgendwie... angesteckt!“, stieß er hervor. Karlchen begriff nicht. Lars hatte doch gar kein Fieber gehabt und der Arzt hatte glaubhaft versichert, dass die Krankheit nicht ansteckend sei. Er schaute seinen Freund verdattert an. Was war denn nur los mit Lars? „Ach Karlchen!“, rief Lars, aber es klang gar nicht so schön wie Mutters „Ach Karlchen“, sondern eher verzweifelt. „Nun musst du es doch erfahren. Ich werde dir alles erzählen.“. Lars schaute Karlchen nun direkt in die Augen, holte tief Luft und sagte: „Das ’Irgendwoher’, von wo aus wir zugewandert sind - du hast es gesehen!“. Karlchen fand das Verhalten seines Freundes immer rätselhafter. „Dein Traum!“, versuchte Lars zu erklären. „Dein Traum ist unser ’Irgendwoher’! Das, was du im Traum gesehen hast, das gibt es alles. Ich meine, bevor wir hierher kamen, haben wir in der Unterwasserwelt gelebt!“. Karlchen starrte Lars fassungslos an. Lars war entweder übergeschnappt, oder das Dreitagefieber war doch ansteckend und brach nun gerade bei Lars aus. Lars schüttelte ein wenig den Kopf. „Ich weiß, dass du mir nicht glaubst, aber es ist die Wahrheit!“, sagte er traurig. „Hast du dich nicht am See ein wenig über mich gewundert, als ich so plötzlich in Wasser sprang und verschwand? Erinnerst du dich nicht, gekniffen worden zu sein? Weißt du nicht mehr, dass ich dir versprach, das würde nicht wieder vorkommen?“. Karlchen schaute Lars nachdenklich an. „Schon.“, meinte er zögerlich, aber nicht wirklich überzeugt. „Es gibt sie, diese Welt aus deinem Traum, glaub’ mir doch. Ich hab’ dich noch nie belogen“, sagte Lars. Das stimmte. Das wusste Karlchen. Er war verwirrt. Mit einem Mal fiel ihm auf, dass er all die vielen, wunderschönen, grünen Farbtöne, die er im Traum |