gesehen hatte kannte, kannte von den Bildern, die Lars in der Schule malte! Wie oft schon hatte er bewundernd beim Mischen dieser Farben zugesehen. Lars war sein Freund und er vertraute Lars. Also musste er ihm glauben, auch wenn es um etwas so Unglaubliches ging. „Ich verstehe nur nicht, wieso du all das in deinem Traum so genau sehen konntest. Vielleicht habe ich ja das, was an mir anders ist, irgendwie auf dich übertragen.“, vermutete Lars. Karlchen konnte sich das auch nicht erklären, war nun aber furchtbar aufgeregt. Unzählige Fragen kamen ihm in den Sinn, aber er war so aus dem Häuschen, dass er erst einmal gar nichts herausbrachte. Sein Freund Lars war ein Wesen aus der Unterwasserwelt! Das war noch viel spannender, als alles andere, was er sich so ausgedacht hatte. Und er, Karlchen teilte nun dieses tolle Geheimnis mit seinem Freund. Verstolen musterte er Lars und versuchte sichtbare Zeichen zu entdecken. Aber Lars sah einfach wie ein ganz normaler, netter Junge aus. Lars hatte die neugierigen Blicke bemerkt. Er lächelte und meinte ein wenig verlegen: „Weißt du, wir haben die Fähigkeit, uns unserer Umgebung anzupassen.“, erklärte er. „Wenn wir lange genug an Land sind, dann verschwindet die Färbung unserer Haut.“. Lars fuhr fort: „Ich weiß nicht genau wieso, aber wir können unter Wasser atmen, irgendwie nehmen unsere Lungen Sauerstoff aus dem Wasser auf und wir können uns unter Wasser ganz leicht bewegen.“. Nun fiel Karlchen wieder ein, dass er im Traum beim Tauchen nicht einmal hatte Luft holen müssen. Und es kam ihm auch wieder in den Sinn, dass er so gut hatte schwimmen können. Es war ihm ganz leicht gefallen. Karlchen versuchte nun, sich an jede Kleinigkeit zu erinnern. Er wollte so genau wie möglich spüren, wie diese Welt war, in der Lars gelebt hatte. Immer wieder schaute Karlchen Lars an. Der sah so aus wie immer, aber für Karlchen war er nun doch irgendwie anders, jetzt wo er das Geheimnis seiner Herkunft kannte. Schließlich meinte Karlchen: „Ich finde es toll, dass du mein Freund bist. Aber ich glaube, ich muss mich erst langsam daran gewöhnen, dass du wirklich ganz, ganz anders bist als die anderen.“. Es gab jetzt natürlich viel zu bereden für die beiden. Karlchen begriff nun so Einiges. Lars hatte Karlchen von Anfang an gemocht. Die Eltern hatten ihn aber vor Freundschaften gewarnt. Zu groß war die Gefahr, dass sein Geheimnis gelüftet wurde. Lars hatte sich ganz einfach das gemeine Grinsen zugelegt, um sicher zu sein, dass niemand mit ihm Freundschaft schließen wollte. Wohl hatte er sich dabei nicht gefühlt. Aber es hatte prima funktioniert, bis zu dem Tag, an dem Karlchen seinen Plan umsetzte. Und nun war eben passiert, wovor die Eltern Lars gewarnt hatten. Als die beiden Jungen sich am späten Nachmittag voneinander verabschiedeten, wusste Lars, dass er sich auf Karlchen verlassen |